der aktuelle Strompreis für den Monat Dezember 2016 liegt bei 4,3178 Cent/kWh

Die Hintergründe für das derzeit relativ hohe Preisniveau

Es gibt derzeit noch einige Faktoren, die einen Preisrückgang verhindern, die wir jedoch grundsätzlich als temporär erachten:

1. Der Kohlepreis hat in den letzten 4 Wochen wieder zugelegt. Somit ist die vermeintlich günstige Energie aus Kohlekraftwerken derzeit unverhältnismäßig teuer. Aus diesem Grund speisen derzeit sogar Gaskraftwerke ein.

2. Niedrigwasser/Niedrige Pegel führen aktuell dazu, dass die Binnenschifffahrt nicht in dem Maße Kohle liefern kann, wie das bisher der Fall war. Dies führt zu einer zusätzlichen Verteuerung von Kohle.

3. Ungünstige Lage der Feiertage um Weihnachten → nur der 2. Weihnachtsfeiertag lag unter der Woche, alle anderen Feiertage am Wochenende → somit haben die Negativpreise um Weihnachten nur für geringe Verbrauchsmengen zugetroffen → wesentlich besser wäre es gewesen, wenn wir billige Preise am Wochenende UND an den Feiertagen gehabt hätten.

4. Derzeit geringe Kraftwerksverfügbarkeit (AKW) in Deutschland → am 03.01.2017: 6.500 MWh/h vs. 10.800 MWh/h am 04.01.2016 → – 40 %. Die Kapazität soll sich jedoch bis Ende der Woche wieder auf 8.900 MWh/h erhöhen.

5. Die Stromerzeugung aus Wind- und Solarenergie hat im Dezember zwar noch die Marke von 10 Mrd. kWh geknackt, liegt aber knapp 20% unter der Produktionsleistung im Rekordmonat Dezember des Vorjahres 2015 mit 12,4 Mrd. kWh. Den Löwenanteil der EE-Stromerzeugung stemmt dabei jahreszeitenüblich die Windenergie, mit einer Stromerzeugung von 9,3 Mrd. kWh. Für einen Dezembermonat ist die Windstromerzeugung damit eher durchschnittlich.

Die guten Nachrichten

1. Der Durchschnittspreis 2016 liegt bei 3,2525 Cent/kWh. Im Vergleich dazu der Durchschnittspreis 2015: 3,6804 Cent/kWh → 2016 ist um ca. 12% günstiger gewesen.

2. Auch hat sich die Lage in Frankreich im Vergleich zum November deutlich entspannt. Die abgeschalteten KKW werden stückweise wieder hochgefahren und es wird somit nicht mehr ganz so viel Strom nach Frankreich exportiert wie noch im November.

3. Analysen berichten darüber, dass China die Kohleproduktion wieder hochfahren wird und aufgrund der höheren Weltmarktpreise auch andere Produzenten das Angebot ausweiten dürften. Quelle: Energycharts.de

4. Zu berücksichtigen ist auch, dass die Tage seit 21.12.2016 wieder länger werden und somit PV wieder mehr Einfluss hat.

5. Allein in dieser Woche ist die MWh schon 1 – 2 Euro günstiger aufgrund der höheren Liquidität der Märkte.

der (gemittelte) Gaspreis für den Monat Dezember liegt bei 1,8312 Cent/kWh.

Die Teileindeckung am Terminmarkt für den Liefermonat Dezember hat sich bezahlt gemacht – wobei die Spotpreise lediglich gegen Ende Dezember (Temperatur-Effekt) relativ teuer waren. Nimmt man den November als Benchmark und berücksichtigt die Tatsache, dass im Dezember die Preise aufgrund der Temperatur eigentlich teurer sein sollten, haben wir ein gutes Ergebnis erzielt. Für das kommende Quartal haben wir uns auf relativ günstigem Niveau am Terminmarkt eingedeckt, so dass der Restbezug via Spotmarkt keinen dramatischen Einfluss auf den Preis haben sollte.